Die neuste Episode von „Agents of S.H.I.E.L.D.“ hat offiziell die Zeitlinie des Marvel Cinematic Universe verändert, indem sie ein Großereignis, das eigentlich Jahrzehnte später stattfand, vorverlegt hat. Die siebte und letzte Staffel der Serie ist im Wesentlichen eine Spritztour durch die Marvel-Geschichte. Eine außerirdische Rasse, die als die Chronicoms bekannt ist, versucht, die Vergangenheit umzuschreiben, um sicherzustellen, dass sie die Erde in der Gegenwart erobern kann. Das Team versucht nun verzweifelt, den Erfolg der Chronicoms zu verhindern.
Die inzwischen 5. Episode der neuen Staffel zeigt die Ankunft von S.H.I.E.L.D. im Jahr 1973. Dort entdecken sie, dass Hydra an Project Insight arbeitet, einem orbitalen Satelliten, der jede potenzielle Bedrohung ihrer eigenen Eroberung der Erde ins Visier nehmen soll. Dies ist natürlich das bekannte Projekt aus „The Return of the First Avenger“ – der im Jahr 2014 spielt. Der Zeitplan von Hydra scheint dank der Chronicoms um 50 Jahre vorgerückt zu sein, was bedeutet, dass es diesmal keinen Captain America gibt, der sie aufhalten könnte. Das Team ist verständlicherweise schockiert über das, was eine Neuschreibung der Geschichte zu sein scheint, aber sie hoffen, dass sie die Dinge immer noch auf den richtigen Weg bringen können. Schließlich befindet sich die 70er-Jahre-Version von „Project Insight“ im Leuchtturm, und die Existenz dieser Einrichtung war in Staffel 5 auf mysteriöse Weise aus den Aufzeichnungen von S.H.I.E.L.D. gelöscht worden. Es könnte also sein, dass die ursprüngliche Version von „Project Insight“ aus den 70er-Jahren einfach verschwiegen wurde. Die Zeitlinie könnte daher immer noch funktionieren – gerade noch.
Ein genauer Blick auf die Episode bestätigt, dass die Zeitlinie aber entscheidend verändert wurde. Das Kernproblem ist Wilfred Malick, der immer noch lebt und mit seinem Sohn Nathaniel als bei Hydra arbeitet. Wie eigentlich in der 3. Staffel bestätigt wird, hätte Wilfred Malick 1970 sterben müssen; kurz danach wurde Nathaniel in einem alten Hydra-Ritual auf den Planeten Maveth transportiert, wobei sein Tod von seinem Bruder Gideon Malick inszeniert wurde. Sowohl Wilfred als auch Nathaniel wurden 1973 und – später in dieser Episode – 1976 als lebendig und aktiv auf der Erde bestätigt. Die Chronicoms haben eindeutig eine ganz neue Zeitlinie geschaffen.
Es ist schwer zu sagen, welche langfristigen Auswirkungen dies haben wird, nicht zuletzt deshalb, weil man sich nicht besonders klar darüber ist, wie das Modell der Zeitreisen funktioniert. Es ist möglich, dass die Chronicoms eine verzweigte Zeitlinie im Multiversum geschaffen haben. Wie dem auch sei, die Zukunft, an der jetzt gearbeitet wird, ist viel gefährlicher – und sie wird sich sehr von der ursprünglichen Zeitlinie unterscheiden. S.H.I.E.L.D. zerstörte Project Insight 1976, aber Hydra besitzt immer noch die Liste der potenziellen Gefahren, die beseitigt werden sollten…
Es bleibt abzuwarten, ob diese Veränderungen Bestand haben werden oder ob man stattdessen eine Zeitreise in die Vergangenheit unternimmt und versucht, die 1955 mit Hydra verbündeten Chronicoms zu stoppen. Dazu werden sie Hilfe brauchen, denn laut Simmons ist es nur mit dem Zeitmonolithen möglich, in der Zeit rückwärts zu reisen…
Dieser Zeitreise-Mist zerstört alles. Egal welches Ereignis, man kann davor reisen und es ungeschehen machen. Somit hat nichts mehr einen Wert, nichts mehr hat Bestand, alles nur noch eine unbedeutende Szene, die irgend jemand irgend wann ändern wird. Und dabei ein ganzes Universum schafft… ehrlich, wieso finden Autoren sowas interessant?