Bunter Film und die Gründe dafür: „Birds of Prey“

29.01.2020 Am 6. Februar 2020 ist es endlich so weit. Mit "Birds of Prey" erscheint eine Art Spin-off des erfolgreichen Streifens "Suicide Squad" aus dem Jahr 2016. Und dabei spielen Farben eine wichtige Rolle im Design.

Birds of Prey - The Emancipation of Harley Quinn

Filmstart: 07.02.2020
Nach der Trennung vom Joker kommen Harley Quinn und drei weitere weibliche Superheldinnen - Black Canary, Huntress und Renee Montoya - zusammen, um das Leben eines kleinen Mädchens von einem bösen Verbrecherfürsten zu retten.

Wieder übernimmt Margot Robbie die Hauptrolle als Harley Quinn und war ebenfalls drei Jahre lang als Produzentin tätig, ehe sie Warner Bros. von ihrem Konzept überzeugen konnte. Der Film ist bereits der achte aus dem DC Extended Universe und eine Adaption des gleichnamigen Comics. Besonders interessant ist das Farbschema des Films: Denn warum wurden Trailer und Filmplakate auf bestimmte Art gestaltet und welche Rolle spielt dies für das Konzept des Films selbst? Wir haben uns näher mit dem Farbschema beschäftigt.

Wer davon überzeugt ist, dass „Suicide Squad“ bereits ein farbenfroher Film war, darf sich umso mehr auf „Bird of Prey“ freuen. Schon die ersten Fotos und Poster machten klar, was auf die Kinobesucher wartet. Schließlich untermauerte das Kostümvideo aus dem Jahr 2018 diese Einschätzungen. Im Gegensatz zum Vorgänger wird „Birds of Prey“ noch mutiger, noch bunter und – wie der Trailer in eindeutigen Tönen verrät – einfach fantastisch. Schon in „Suicide Squad“ umgaben die Farbtöne im Film vor allem Harley Quinn. Das wird im neuen Film noch ausgeweitet, da Quinn die zentrale Rolle einnimmt. Egal, ob es am Ende Neonlila- oder Goldtöne sind – sie sind in „Birds of Prey“ zweifelsfrei gut aufgehoben und verstärken die Charakterzüge der Protagonistin.

Das Farbschema und Design passt wie die Faust aufs Auge

Es handelt sich hierbei um eine Technik, die sich Regisseure und Autoren seit vielen Jahren zunutze machen, um die Geschichten intensiver zu erzählen können. Vor allem Comic-Verfilmungen eignen sich perfekt für die Umsetzung. Schon im Original von DC gibt es also rund um Quinn ein Farbspektakel zu bewundern – und genau dieses wird im kommenden Film in nochmals intensiverer Art und Weise wieder umsetzt. Auch abseits Quinns Farbschema haben sich Robbie und Co. viele Gedanken im Hinblick auf das Design gemacht. Das lässt sich an den weiteren Charakteren ablesen, die zuletzt noch eine Art Gegenpart zu Harley Quinn bildeten. Statt Eintönigkeit tritt Ewan McGregor in der Rolle von Black Mask auf einmal im weißen Anzug auf, der im Hintergrund des Trailers zutage tritt. Nur Huntress, gespielt von Mary Elizabeth Winstead, dürfte nach wie vor eine etwas monochrome Gestaltung erfahren.

Die schwarzen Outfits im Trailer lassen genau das zumindest vermuten. Es handelt sich kurioserweise um die einzige Person, die nicht am Farbspektakel teilnimmt. Neben den Charakteren selbst erhält auch die Umgebung ein Makeover. Statt düsteren Eindrücken verbreitet Gotham City diesmal ein freundlicheres Bild, das vor allem dank mehr Licht rund um die Nachtclubs und Freizeitparks zustande kommt. Einige der Trailer-Szenen machen zudem offensichtlich, dass Teile des Films in Los Angeles gedreht wurden, was den Eigenschaften von Harley Quinn umso mehr entgegenkommt. Der Schritt von der Ost- an die Westküste beweist, dass es die Verantwortlichen ernst mit „Bird of Prey“ meinen.

Auf den ersten Blick erscheint das Farbschema und Design eines Films wie ein Detail, das bei geringfügiger Veränderung nicht allzu sehr auffällt. Das ist jedoch keineswegs der Fall, wie viele Wissenschaftler im Verlauf der Jahre bewiesen haben. Insbesondere Marketing-Experten müssen sich lange Zeit mit verschiedenen Farbschemas auseinandersetzen, ehe das für ein Unternehmen passende ausgewählt wird. Die klassischen Farben sind in diesem Fall schwarz und weiß. Viele Logos führen insbesondere diese Farben neben anderen. Doch wirklich im Gedächtnis bleiben vor allem all jene, die sich exklusiv auf diese Kombination verlassen. Beste Beispiele für weltbekannte Unternehmen sind Apple, WWF, LG oder auch Nike. Doch warum ausgerechnet schwarz und weiß? Die Vorteile praktischer Art liegen auf der Hand. Keine Farbkombination ist leichter zu formatieren und zu kombinieren als eben diese. Schwarz lässt sich wie weiß zu jeder anderen Farbe hinzufügen.

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Farbschemas können wichtigen Einfluss besitzen

Doch auch abseits der praktischen Seite sprechen viele Argumente für die sorgfältige Farbauswahl. Dahinter steht vor allem die Wahrnehmung des Konsumenten. Nehmen wir zum Beispiel Betway, eine in Deutschland sehr beliebte Website, die online Glücksspiel anbietet. Unter den Erklärungen der einzelnen Spiele, Wettmöglichkeiten und Strategien befindet sich bei Betway ein schwarzer Hintergrund. Ein Online Casino wählt diesen natürlich nicht auf gut Glück aus, sondern setzt ebenfalls auf einen psychologischen Effekt. Schwarz wird gerne mit Zuverlässigkeit in Verbindung gebracht. Außerdem vermittelt die Farbe Kultiviertheit, Luxus und Vertrauen – alles Eigenschaften, die in einem Unternehmen, bei dem der Kunde sein Geld einzahlt, von Vorteil sind. Weiß auf der anderen Seite wird gerne mit Reinheit und neuen Anfängen assoziiert.

Ein anderes Beispiel für eine Website mit hintergründiger Farbgestaltung ist McDonald’s. Auf dieser setzt sich das Design der Filialen vor, in denen die rote Farbe neben Gelb dominiert. Das ist selbstverständlich kein Zufall. Rot löst nämlich nachgewiesenermaßen Hunger beim Besucher der Website bzw. des Restaurants aus. Es handelt sich um eine warme Farbe, die auch nicht durch die Menschheitshistorie geschwächt wurde, wie es etwa mit Blau der Fall ist, das in der Urzeit als potenziell giftig galt. Weiterhin wird der Blutfluss durch rote Farben angeregt, sodass der Stoffwechsel beschleunigt wird und hungrig macht. Andere Unternehmen der Branche wie Domino’s oder KFC folgten dem Beispiel schnell.

Sowohl Werbeanzeigen als auch Zeitungen, Filme und Co. hatten ihre Anfänge in Schwarz und Weiß. Doch mit dem Aufkommen und der Nutzbarkeit von anderen Farben für die unterschiedlichsten Zwecke erhielten Designer ganz neue Optionen. Zuerst wurden die Farben vor allem dafür genutzt, aus der Schwarz-Weiß-Kombination hervorzustechen. Einige Unternehmen machen sich das noch heute zunutze. Man blicke nur auf das Logo von Netflix, seines Zeichens größte Streaming-Plattform der Welt für Filme und Serien. Das gleiche Prinzip verfolgt letzten Endes auch der neue Film „Birds of Prey“. Die nach wie vor im Vergleich zur Realität düstere Welt wird durch die vielen Farbeffekte rund um Harley Quinn aufgehellt. Selbst in diesem Hinblick erwartet uns also ein ganz besonderer Film. Wer das Kino ab Anfang Februar besucht, sollte einmal auf diese Eigenschaften achten.

„Birds of Prey“ kommt am 6. Februar in die deutschen Kinos.

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