Und das nicht etwa, weil seine Abenteuer langweilig wären – es sind handfeste politische Gründe die dafür sorgten, dass er nur einem kleinen Zirkel an Eingeweihten bekannt war. Doch das könnte sich jetzt ändern. Manche Superhelden können fliegen, andere lesen Gedanken, wieder andere können mit der Kraft ihrer Gedanken Objekte bewegen. Und dann gibt es da noch Captain Cannabis, der nichts dergleichen kann. Überhaupt ist dieser Superheld etwas anders.
Im Gegensatz zu praktisch all seinen Kollegen verbringt er die Zeit nicht damit, sich mit Bösewichten zu prügeln. Stattdessen verbreitet er „Love and Peace“ und bringt Menschen dazu, nett zueinander zu sein. Das Geheimnis seiner Kraft ist eine intergalaktische Super-Cannabissorte, die ihm übermenschliche Chill-Kräfte verleiht. Bei Millionen von Menschen allein in Deutschland, die regelmäßig Gras rauchen, ist ein breites Publikum für diesen maskierten Kiffer eigentlich vorprogrammiert. Warum ist er trotzdem so unbekannt?
Die Antwort auf diese Frage liegt im politischen Klima in Kanada Anfang der Achtziger Jahre. Denn nachdem das Land in den Siebzigern schon einmal kurz vor der Legalisierung stand, gab es zu dieser Zeit einen jähen Stimmungswechsel. Die Gründe hierfür lagen im Nachbarland USA. Denn der „Krieg gegen die Drogen“ des damaligen Präsidenten Ronald Reagan schloss auch Cannabis mit ein. Für den Fall einer Legalisierung drohten die USA Kanada mit heftigen Wirtschaftssanktionen – da Kanada vom Handel mit seinem Nachbarland abhängig ist, war das ein unkalkulierbares Risiko. Auf einmal fand sich Captain Canada und sein Schöpfer Verne Andru im Zentrum einer heftigen Kontroverse wieder.
Buchgeschäfte sagten Vorlesungen des Comics ab, ein geplanter Film wurde abgeblasen. Die Polizei führte sogar eine eigene Akte über Andru, was dieser allerdings erst Jahrzehnte später herausfand. Das entspannte Klima der Siebziger Jahre war feindselig geworden und Captain Cannabis lag erst einmal auf Eis.
Seither hat sich vieles geändert. Cannabis ist in Kanada und in großen Teilen der USA legal. Hersteller wie Cibdol verkaufen überall CBD-Produkte und Ärzte verschreiben regelmäßig medizinisches Marihuana. Cannabis wird wieder positiv wahrgenommen: Als Genussmittel gilt es als Alternative zum Alkohol. Und die medizinische Nutzung hat dazu geführt, dass auch die gesundheitlichen Auswirkungen von Cannabis neu bewertet werden. Plötzlich ist Captain Cannabis wieder salonfähig – und Verne Andru lässt diese Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen. Fast ein halbes Jahrhundert nach den ersten beiden Bänden erschien kürzlich der dritte Teil der Reihe als Comicheft und als E-Book, eine weitere Fortsetzung ist schon in Planung.
Und wenn es nach Schöpfer Andru geht, ist es auch höchste Zeit für eine Filmadaption. Schließlich sind Superheldenfilme aktuell so hoch im Kurs wie nie zuvor. Ein Skript liegt schon seit Jahrzehnten in der Schublade, ein grobes Storyboard gibt es ebenfalls. Nun fehlt nur noch ein Filmstudio, das die Idee aufgreift und Captain Cannabis nach 45 Jahren endlich die Behandlung verschafft, die er verdient.
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