Da Zack Snyders Version von „Justice League“ auf dem Weg ist, gibt es nun auch für „Justice League 2“ eine Zukunft? Von dem Moment an, als „Justice League“ 2017 in die Kinos kam, wurde sofort klar, dass das Endprodukt nicht dem entsprach, was Snyder geplant hatte. Er stieg Anfang des Jahres nach dem Tod seiner Tochter aus dem Projekt aus, und obwohl Snyder die Anerkennung als Regisseur behielt, half Joss Whedon dabei, „Justice League“ umzuschreiben und teilweise neu zu drehen, damit es besser mit dem übereinstimmte, was die Führungskräfte von Warner Bros. wollten. Aber die Änderungen an Snyders Vision löste bei den Fans eine Bewegung aus, die sich dafür einsetzte, dass der „Snyder Cut“ von „Justice League“ nun doch 2021 veröffentlicht wird.
Nach über zwei Jahren Fanaktionen und vielen Infos von Snyder wird der Regisseur endlich seine Version von „Justice League“ fertigstellen können. Es wurde angekündigt, dass „Zack Snyder’s Justice League“ als eines der größten Projekte auf HBO Max kommen wird. Snyder wird nun in der Lage sein, die Postproduktion seiner Version der Geschichte abzuschließen, obwohl das Format der Veröffentlichung noch nicht feststeht. Es könnte auf HBO Max als vierstündiger Film oder als in mehrere Episoden aufgeteilte Serie erscheinen. Wie dem auch sei, aber Snyder hatte eigentlich noch größere Pläne gehabt.
Als Schöpfer dessen, was schließlich als DC Extended Universe bezeichnet werden sollte, hatte Snyder einen größeren Plan für dieses Universum. Er erwähnte wiederholt seine Pläne für einen Fünf-Film-Bogen, der sich um Superman drehen sollte, und es wurden mehrere Fortsetzungen von „Justice League“ vorgestellt. Diese Ambitionen änderten sich im Laufe der Zeit aus verschiedenen Gründen, aber die Bestätigung von „Zack Snyder’s Justice League“ wirft eine offensichtliche Frage auf: Könnte „Justice League 2“ doch noch kommen?
Die ursprüngliche Ankündigung für „Justice League 2“ erfolgte im Herbst 2014, als Warner Bros. bis 2020 eine große Palette von DC-Filmen ankündigte. Damals gingen die Hoffnungen für das DCEU über Snyders ursprünglichen Plan hinaus, indem Solofilme für Flash, Aquaman, Wonder Woman, Batman, Cyborg und Green Lantern angekündigt wurden. Es wurde aber auch enthüllt, dass „Justice League 2“ im Juni 2019 in die Kinos kommen würde. Obwohl Snyders Pläne damals noch nicht bekannt gegeben wurden, sind seither mehrere Elemente aufgedeckt worden, die den Fans eine Vorstellung davon vermitteln, was er vorhatte.
„Justice League 2“ sollte auf seinem Ende von „Justice League“ aufbauen – wo Wonder Woman Steppenwolf tötet und das Team Darkseid durch eine Schallröhre sieht. Darkseid hätte dann dazu beigetragen, die Knightmare-Zeitlinie zu erschaffen. Zusätzlich zu den Rollen für Green Lantern und andere Charaktere sollte der Film als Teil des kulminierenden Kampfes gegen Darkseid mit dem Tod von Batman beendet werden.
Die Pläne für „Justice League 2“ änderten sich aber dramatisch, als „Batman v Superman – Dawn of Justice“ in die Kinos kam. Die schlechten Kritiken zu Snyders zweitem DCEU-Film ließ seine Pläne verpuffen, als das Studio begann neue Wege zu gehen. Snyder wurde damit beauftragt, die Geschichte, die er erzählen wollte, nicht nur für eine zweistündige Laufzeit zu verdichten, sondern auch so zu gestalten, dass „Justice League“ als eigenständige Geschichte präsentiert werden konnte. Durch die Änderungen wurde auch Darkseids Rolle komplett gestrichen. Alle Änderungen hatten die Hoffnung praktisch zunichte gemacht, dass Snyders „Justice League 2“ jemals kommen würde. Die Ankündigung, dass „Zack Snyder’s Justice League“ aber nun zu HBO Max kommt, ändert dies wieder, da es zumindest möglich ist, dass die Geschichte jetzt weitergehen könnte.
Die Chancen für Snyder, seine „Justice League 2“ Geschichte doch noch zu erzählen, hängen nun ganz von der Rezeption und dem Erfolg seines Schnitts des ersten Films ab. Wenn seine Version von „Justice League“ ein Riesenerfolg für HBO Max wird, dann sollte man bei Warner zumindest überlegen, was es kosten würde, den Film fortzusetzen. Die Produktion von „Justice League 2“ wäre für HBO Max finanziell zweifellos eine große Verpflichtung. Die Fertigstellung von „Zack Snyder’s Justice League“ wird sie angeblich allein 20 bis 30 Millionen Dollar kosten, und es ist schwer vorstellbar, dass das Budget für „Justice League 2“ weniger als 150 Millionen Dollar betragen könnte.
Eine weitere Hürde könnte es sein, die Besetzung wieder zusammenzubringen, zumal Gal Gadot und Jason Momoa Fortsetzungen von erfolgreichen Franchises haben, die nur lose mit Snyders Geschichte verbunden sind. Da sich die Streaming-Kriege jedoch immer weiter aufheizen, könnte HBO Max hier doch irgendwann einen sehr gewagten Schritt gehen…