Der Film scheut sich nicht vor seinem eigentlichen Namen „Ragnarok“: In der nordischen Mythologie – aus der die Thor-Comics viel von ihrer Inspiration schöpfen – ist „Ragnarök“ eine Katastrophe auf Endzeit-Niveau, das betrifft Todesfälle von Göttern, Naturkatastrophen und das Ende der Welt selbst, die völlig im Wasser versinkt. Ein Ende, das schließlich eine Wiedergeburt von Land und Leuten hervorbringt. Im Marvel Cinematic Universe bedeutet „Ragnarok“ einen ebenso großen Umbruch: Einige Charaktere sterben und Thors Heimatreich Asgard ist für immer verändert, aber es endet auch mit einer positiven Botschaft der Hoffnung, wie Thor, Loki und der Rest der Bevölkerung Asgards verlassen ihren Planeten auf einem Raumschiff um… naja. wohin eigentlich zu reisen?
Unmittelbar nach dem Ende von „Thor – Tag der Entscheidung“ beginnt die erste Post-Credits-Szene, in der Thor und sein Bruder Loki auf der Brücke ihres neuen Raumschiffes stehen und auf die Galaxie blicken. Interessant dabei ist, dass die beiden ihre übliche Asgard-Kleidung abgelegt haben und nun schwarze Versionen ihrer klassischen Outfits tragen. Trotz der Implikation solcher dunkler Kleidung scheinen sie in guter Stimmung zu sein und diskutieren leichtfertig darüber, wohin sie als nächstes gehen sollen.
Die Erde scheint natürlich die logische und sicherste Wahl zu sein. „Alles wird gut laufen“, versichert Thor seinem Bruder, aber in einem typischen Fall von „zu früh gefreut“ ist das genau der Moment, in dem ein außerirdisches Schiff auf dem Bildschirm erscheint. Von seiner Größe, Farbe und dem allgemeinen Aussehen, scheint man sicher annehmen zu können, dass diese Begegnung nicht gut enden wird. Unsere Meinung? Thanos, der vermutlich rechtzeitig von seinem Weltraumfelsen heruntergekommen ist, um sich in den Kampf von „The Avengers – Infinity War“ zu werfen.
Das letzte Mal, als wir den Titanen sahen, war es in einer Post-Credits-Szene in „The Avengers – Age of Ultron„, als Thanos die Dinge schließlich in seine eigenen Hände nehmen wollte und den Infinity Gauntlet anzog. Um dieses Ziel zu erreichen – da die Infinity Steine natürlich alle beschafft werden müssen – wäre es wohl eine gute Idee, in ein Raumschiff zu steigen und damit durchs All zu fliegen. Und dann trifft es sich natürlich gut, wenn er dabei auf Thor und den Tesserakt, sowie auch auf den Verräter Loki treffen würde…
Obwohl Marvel noch nicht den ersten Trailer zu „Infinity War“ veröffentlicht hat, wurde ein Trailer auf der Comic-Con gezeigt, und von dort wissen wir, dass ein schwer verwundeter Thor, der von den Guardians of the Galaxy im All treibend aufgegriffen wird – ganz allein, mitten im Weltall. Wenn Thanos das Raumschiff mit Thor und Loki angriff, dann ist es durchaus möglich, dass Thanos den Donnergott zum Sterben im All zurückgelassen hat!
Während die erste Post-Credits-Szene in eine dunkle Zukunft deutete, gelingt es Regisseur Waititi trotzdem noch den Film mit einem letzten großen Lachen abzuschließen. Im Laufe seines Films sehen wir Schauspieler Jeff Goldblum als Grandmaster, einem der sogenannten Elder des Universums, der sich derzeit damit beschäftigt, den Müllplaneten Sakaar zu regieren. Nein, der Planet besteht im Grunde genommen aus intergalaktischem Müll und noch mehr Müll. Seine Lage am Rande der bekannten Zivilisation, macht den Planeten zu einem bevorzugten Ort, an dem alle möglichen zufälligen Dinge enden können (einschließlich Thor und Loki).
Während des letzten Aktes des Films gelingt Thor und Loki (zusammen mit einem Haufen anderer Freunde) eine gewagte Flucht vom Planeten. Eine, die darin besteht, eines der Party-Raumschiffe des Grandmasters zu stehlen. Der Grandmaster und seine Kumpanen sind am Ende, doch Waititi gibt ihnen eine letzte Chance, in der Schlussszene zu glänzen, als Goldblums wundersam übertriebener Grandmaster aus seinem abgestürzten Schiff wieder auf dem Müllhaufen auftaucht und von einigen sehr wütenden Bürgern umgeben ist.
„Die Revolution war ein riesiger Erfolg!“, sagt der Grandmaster, was natürlich komisch ist. Denn die Revolution, hatte das Ziel, ihn zu stürzen…